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Misstrauen

Auch das Misstrauen, ist vor dem Hintergrund der geistigen Leistungsstörungen unmittelbar verständlich. Die sinkende Verarbeitungsgeschwindigkeit von Informationen führt häufig dazu überall Negatives zu wittern. Wer nur Bruchstückhaft versteht, worüber andere sprechen, entwickelt leicht den Verdacht " Die reden über mich ". Auch wer immer erlebt das die Lebensmittel, die er in seiner Erinnerung doch eben erst gekauft hat, schon aufgegessen sind, hat nur zwei Möglichkeiten ; Entweder die kränkende Einsicht zu akzeptieren, selbst nicht mehr in der Lage zu sein, den Überblick zu wahren, oder die Schuld bei anderen zu suchen. Und wer sich nicht erinnern kann, wo er das gerade von der Bank abgehobene Geld hinterlegt hat, oder immer wieder die Erfahrung macht das seine Geldbörse verschwindet, wird mißtrauisch.

Da " logisch " betrachtet nur die Menschen infrage kommen die in der Nähe sind, wird sich dieses Misstrauen gerade gegenüber Nahestehenden, sogar Angehörigen entwickeln. Es führt auch dazu, dass Wertgegenstände versteckt --- und damit auch nicht mehr gefunden werden. Zusätzliche Schlösser werden eingebaut, Hilfsangebote abgelehnt, Beziehungen abgebrochen. Dass dieses Misstrauen bei allen Beteiligten einen hohen Leidensdruck auslöst, muss nicht betont werden.

In dieser Phase gibt es viele Warnsignale für den Angehörigen. Er sollte sehr früh nicht nur einen kompetenten Arzt ( Hausarzt /Facharzt /Fachklinik ) konsultieren, damit eine schlüssige Diagnose erstellt werden kann, sondern auch das geänderte Verhalten des Kranken so beurteilen können, das er vorausschauend richtig handelt. Wir empfehlen den Angehörigen; Suchen sie eine Selbsthilfegruppe auf, erkundigen sie sich nach einer Betreuungsgruppe, besuchen sie Angehörigentreffs um sich auszutauschen, informieren sie sich in Seminaren was auf sie zukommt - wo es Hilfen gibt,

Im mittleren Stadium..., für alle die begleiten die längste und schwierigste Phase, die übliche Verständigung zerfällt. Da die Gefühlswelt des Kranken intakt bleibt, ist häufig eine Kommunikation nur auf der Gefühlsebene möglich.

Es zeigen sich weiter abnehmende Fähigkeiten zur Bewältigung von Alltagsaufgaben. Die Einschränkungen von Gedächtnis, Denkvermögen und Orientierungsfähigkeit erreichen einen Grad, der eine selbstständige Lebensführung nicht mehr zulässt. Es wird zunehmend Hilfe bei einfachen Aufgaben des täglichen Lebens wie Einkaufen, das Zubereiten von Mahlzeiten, das Bedienen von Haushaltsgeräten, der Körperpflege, die Wahl der passenden Kleidung oder das Aufsuchen der Toilette, gebraucht.

Orientierungslosigkeit, ausgeprägte Störungen der Sprache , das Verblassen der Erinnerung prägen den Alltag. Sie bringen die Tageszeit und das Datum durcheinander, verlieren allmählich das Zeitgefühl ganz, verlaufen sich ausser Haus, finden sich in der Wohnung nicht zurecht. Viele Menschen können keine vollständigen Sätze mehr bilden und sind dadurch schwer zu verstehen.

Sie verstehen ausser einfachen und kurzen Sätzen nicht mehr was man sagt oder können mit der Infomation nichts mehr anfangen. Meist wissen sie nicht mehr das sie verheiratet sind oder es waren, welchen Beruf sie hatten, wie ihre Kinder heissen oder wie alt sie sind. Sie nehmen sich selbst nicht mehr als krank wahr und leben in der Vergangenheit. Es kann sein das sie sich für viel jünger halten, zur Arbeit gehen wollen oder ihre längst verstorbenen Eltern suchen. Manchmal erkennen sie sich selbst nicht mehr oder erschrecken vor ihrem Spiegelbild.

Ausgeprägte Verhaltensänderungen kommen hinzu z.B. grosse Unruhe, rastloses Hin - und Herlaufen, ständiges hinterherlaufen, wiederholende Fragestellungen, ständiges raus /nach Hause wollen,...oft sind sie auch gereizt oder zeigen aggressive Verhaltensweisen, es treten wahnhafte Befürchtungen und Sinnestäuschungen auf. Man will sie abschieben, sie wurden bestohlen, sie verwechseln Personen, führen Gespräche mit dem Spiegelbild, der Tag / Nacht Rhythmus ändert sich,..... Es kann zur Inkontinenz kommen.