Grundlinien der Demenz-Behandlung
Ziele: Erhalten von Autonomie und Lebensqualität so lange und so gut wie möglich
Frühzeitige und behutsame individuelle Aufklärung
Persönliche Angelegenheiten und weiteres Vorgehen zu klären, z.B.
Juristische Fragen wie Patienten-Verfügung, Vorsorge-Vollmacht, Testament oder Betreuungsvollmacht.
Unterstützung der Pflegenden
Information zum Krankheitsbild und zum Umgang mit Demenzkranken
Information über Entlastungsangebote: emotional, zeitlich-körperliche Entlastung, organisatorische Unterstützung
Früh Angebote zur Unterstützung nutzen
Niederschwellige Hilfsangebote rechtzeitig nutzen, Angebote zur ambulanten - teilstationären - und stationären Versorgung sowie weitere Hilfen so bald wie möglich in Anspruch nehmen
Nicht - medikamentöse Versorgung und Therapie
Die Pflege steht im Vordergrund - sie orientiert sich an den Grundbedürfnissen der Personen mit Demenz und wird in verschiedensten Pflegekonzepten umgesetzt. Schwerpunkte in diesen Konzepten sind:
Emotionale Stabilisierung, Biographische Orientierung, Milieugestaltung, Aktivierung und Einbeziehung im Alltag.
Tagesstrukturierung nach den Kriterien von Normalität und Teilhabe, Unterstützt durch verschiedenste Therapiemöglichkeiten, wie Ergotherapie, Physiotherapie, Logotherapie, Sport, Wandern, Werken, Basteln, Malen, Musik, Märchen und andere kreative Ansätze......
Therapie mit Antidementiva
Therapieziele:
Verzögerung des Krankheitsverlaufes, vorübergehende Verbesserung und Erhaltung von kognitiven und Alltagsfunktionen und damit eine Verzögerung der schweren Pflegeabhängigkeit sind möglich
Erhalt der Alltagskompetenz über eine begrenzten Zeitraum
Hinausschieben der vollständigen Pflegeabhängigkeit
Entlastung der Pflegenden
Eine ursächliche Therapie der Alzheimer-Demenz ist bisher nicht möglich, in der Zukunft besteht Hoffnung
Behandlung psychiatrischer Begleiterkrankungen
Unruhe, Angst, Depression, Veränderungen der Impulskontrolle, wahnhafte Störungen (z.B. Bestehlungsideen), Schlafstörungen u.a.
Einsatz von verträglichen Psychopharmaka in niedriger und behutsamer Dosierung - primär nebenwirkungsgeleitete Anwendung
Hohes Risiko von Nebenwirkungen
Behandlung internistischer Erkrankungen
Die Kontrolle und konsequente Behandlung der körperlichen Risikofaktoren für Demenz können das Eintreten der Demenz verzögern
1 - Bluthochdruck
2 - Zuckerkrankheit
3 - Fettstoffwechsel Störung
4 - Rauchen
5 - Übergewicht
Dazu viel Bewegung und eine vitaminreiche Ernährung sorgen für geistige und soziale Aktivitäten, hier konnte in zahlreichen Studien eine Schutzfunktion i.S. eines Hinausschiebens des Erkrankungsbeginns gezeigt werden.
Manche Tätigkeiten die über Jahre gepflegt wurden können verloren gehen andere können aus der Tiefe hervorkommen.
Dr. W. Stuhlmann (2009)
U.Clausen